Photovoltaik in Dahme-Spreewald - Zwei große Solarparks bei Luckau
- luisareissenweber
- 24. März
- 3 Min. Lesezeit
Es ist ein Photovoltaik-Großprojekt in Luckau: westlich und südwestlich des Luckauer Ortsteils Terpt an der A13 sollen zwei Solarparks entstehen. Das ist der Stand der Planungen.
Nach derzeitigem Planungsstand sollen rund 20 Prozent der Terpter Ortsfläche mit
Freiflächenphotovoltaikanlagen bebaut werden.
Die Dimensionen sind für das Örtchen Terpt mit seinen 160 Einwohnern schon gewaltig. Nach jetzigem Planungsstand umfassen die Freiflächenphotovoltaikanlagen eine überbaubare Fläche von 209 Hektar, umgerechnet etwa 146 Fußballfelder. Das entspricht ungefähr 20 Prozent der gesamten Ortsteilfläche von Terpt (10,4 Quadratkilometer).
Auf einer Fläche von 118,5 Hektar soll, dem Bebauungsplan zufolge, der Photovoltaikpark „Terpt-West“ zwischen Terpt und Alteno entstehen. Der „Photovoltaikpark Terpt“ befindet sich dagegen nahe der A13 zwischen Terpt und dem Haltepunkt Duben. Der Grund, auf dem die Anlagen dort auf einer Fläche von 90,5 Hektar einmal stehen sollen, sind derzeit vorwiegend als Ackerland ausgewiesen.
180.000 Module für den „Solarpark Terpt“
Für den „Photovoltaikpark Terpt“ ist die MKG Projekt GmbH von Vattenfall mit der
Projektentwicklung beauftragt worden. Nach dem derzeitigen, vorläufigen Anlagenlayout sollen circa 180.000 Module installiert werden, wobei sich jedoch die zu installierende Modulanzahl noch geringfügig ändern könne, teilt Falko Schrade, Geschäftsführer der MKG Projekt GmbH, mit.
Der Solarpark Terpt gehört zu den größten Projekten des Planungsbüros.
Er soll voraussichtlich 130 Millionen Kilowattstunden Solarstrom produzieren. Dies decke den Stromverbrauch von 43.000 Drei-Personen-Haushalten für ein Jahr, teilt Geschäftsführer Falko Schrade mit.
Der bestehende Energiewald im Westen des Plangebiets bleibt als Saum und somit als
Sichtschutz erhalten. Auf dem Grünland zwischen der Anlage und dem natürlichen Waldsaum werden Hecken gepflanzt. Zudem soll ein zwei Kilometer langer und 30 Meter breiter Wildkorridor durch die Anlage führen. Auch für Lerchen sollen auf dem Boden kleine Fenster für Brutplätze freigehalten werden. Entlang der Zaunanlage des Solarparks sollen Hecken gepflanzt beziehungsweise der Zaun begrünt werden. Ferner werden Zauneidechsen- und Insektenhabitate geschaffen und weitere Hecken und Bäume gepflanzt.
Die Besonderheit am „Solarpark Terpt“ sei die Installation eines Großspeichers von 200
Megawatt, teilt Falko Schrade von der MKG Projekt GmbH mit. Somit könne der Strom
zukünftig auch zwischengespeichert werden und ins Netz abgegeben werden. Eine weitere Besonderheit sei außerdem, dass die Stadt Luckau eine Potenzialanalyse mit klaren Vorgaben erstellt habe. Die Umsetzung dieser Solaranlage würde exakt nach der von der Luckauer Stadtverordnetenversammlung beschlossenen Potenzialanalyse erfolgen.
Noch gibt es Luckaus Bürgermeister Gerald Lehmann (parteilos) zufolge Klärungsbedarf beim Brandschutz. Derzeit sei ein Brandschutzgutachter mit der Erstellung eines Brandschutzkonzeptes betraut, heißt es vonseiten der MKG Projekt GmbH. Die Einzelmaßnahmen würden in Abstimmung mit dem Brandschutzgutachter, dem Kreisbrandmeister und der Stadt Luckau erfolgen. Mit der Stadt Luckau sei vereinbart worden, dass die vom Brandschutzgutachter und vom Landratsamt geforderten Maßnahmen umgesetzt werden.
Das ist für den Solarpark „Terpt-West“ geplant
Der „Photovoltaikpark Terpt-West“ soll von der European Energy Deutschland GmbH
betrieben werden. Er soll auf einer Fläche südwestlich von Terpt, entlang des Altenoer Wegserrichtet werden. Die Bodenqualität wird im Bebauungsplan als sehr niedrig eingestuft.
Der Abstand zwischen den Modultischreihen soll mindestens 2,5 Meter betragen.
Zu Waldflächen muss ein Abstand von 30 Metern eingehalten werden, als auch zehn Meter zu allen bestehenden Wegen und Straßen außerhalb des Plangebietes sowie 400 Meter zur Ortslage Terpt.
Auch westlich des Altenoer Wegs sind Freiflächenphotovoltaikanlagen in Planung. Dabei wird zur Ortsgrenze ein 400-Meter-Abstand gelassen.
Zwischen Terpt und Alteno soll eine Fuß- und Radwegeverbindung auf den ursprünglichen
kommunalen Wegegrundstücken angelegt werden. Zudem ist ein Sichtschutzstreifen westlich des Wegs vorgesehen. Auch entlang der Kreisstraße und seitlich zur Terpter Ortschaft ist jeweils ein Sichtschutz auf die Freiflächen-PV-Anlagen geplant. Die einzelnen Anlagen auf dem Gebiet untergliedern sich in insgesamt acht Photovoltaikfreiflächenanlagen. Zwischen ihnen liegen teils Wald, teils kleinere landwirtschaftliche Flächen. Auch ein Wildkorridor soll eingerichtet werden.
Ab 2025 sind Betreiber von Freiflächensolaranlagen in Brandenburg dazu verpflichtet, 2000Euro pro Megawatt jährlich an die Kommune zu zahlen, auf deren Gebiet die Anlagen stehen.
Lausitzer Rundschau vom 15.02.2024 ein Bericht von Julia Siebrecht
